Ich habe wieder mal kein Monatsbild, dafür eins, das Bände sprechen könnte. Um auf meiner Sommerwanderung nicht wieder schlapp zu machen, wie letztes Jahr beinahe, bin ich nun seit einiger Zeit in den noch kühleren Morgenstunden wieder am Birsufer und der kleinen Finnenbahn anzutreffen. Dabei erlebe ich mit Staunen, wie man die Zeit zerrinnen sieht. In einem grossen Feld entdeckte ich am Anfang gleich die ersten aufblühenden Mohnblumen und bald war dort ein rotes Meer. Im Unterholz lagen weisse Teppiche von blühendem Bärlauch und die Holunder- und Lindenblüten dufteten. Dann begann es zwischen dem Rot im Dinkel blau zu leuchten, es waren nicht Kornblumen, sondern Acker-Rittersporn, der sich breit machte. In der Reinacherheide lockten die Hummel-Ragwurz mit ihrem Duft Bienen und Insekten herbei, aber schon das nächste Mal waren die Helm-Orchis daran, ihren Standort zu verteidigen. Dann entdeckte ich bereits die ersten Wegwarten, Natternkopf und schwarzen Königskerzen und gerade eben erst haben die Brombeerstauden noch geblüht und heute hängt bereits alles voll Beeren. Noch gäbe es Bauchweh, aber bis ich auf meine Wanderung gehe, gibt‘s bestimmt mal ein feines Brombeer-Dessert!